Ermstal-Marathon erstmals ohne Marathon

11.01.2024

Für die 14. Auflage am 14. Juli haben sich die Veranstalter Neuerungen einfallen lassen, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Pflanzen und Bäume werden zur Pflege zurückgeschnitten, damit sie danach mit ihren neuen Sprossen größer und schöner erblühen können als zuvor. So ähnlich ergeht es auch dem Ermstal-Marathon 2024, denn die Organisatoren haben sich zu dem einschneidenden Schritt entschlossen, die Königsdisziplin, den 42 Kilometer langen Marathon, bei der am 14. Juli anstehenden 14. Auflage aus dem Programm zu streichen.

Die Gründe dafür sind ausschließlich organisatorischer Natur. Die zweite Runde der Marathonläufer zwischen Metzingen und Bad Urach zieht sich über rund drei Stunden, während denen die Strecke von den zahlreichen Streckenposten weiterhin abgesperrt werden muss. Diese ehrenamtlichen Helfer jedoch zu finden, wird von Jahr zu Jahr schwieriger und grenzt inzwischen an ein Ding der Unmöglichkeit. Um vor allem in den Bereichen Dettingen und Bad Urach, wo man zeitlich am meisten von der Streichung profitieren wird, eine Schicht an Streckenposten einsparen zu können, wurde nun bei der ersten Besprechungsrunde für den Ermstal-Marathon 2024 diese Entscheidung getroffen.

Weiter ausschlaggebend dafür waren freilich auch die sinkenden Teilnehmerzahlen auf der Langdistanz, im vergangenen Jahr erreichten gerade noch 64 Läuferinnen und Läufer das Ziel auf dem Metzinger Kelternplatz – von insgesamt mehr als 2200 Teilnehmern an den anderen Distanzen. Der Sommertermin im Juli sowie die doppelte Pendelstrecke tragen nicht gerade zur Attraktivität der Marathon-Distanz im Ermstal bei.

Positiver Nebeneffekt: In Bad Urach wird der letzte Läufer gegen 10.30 Uhr wieder die Gemarkungsgrenze verlassen. Da am 13. und 14. Juli dieses Jahres auch das Uracher Stadtfest stattfinden soll, bleibt den Helferinnen und Helfern somit genug Gelegenheit, sich nach dem Durchlauf der Halbmarathonis wieder auf das Stadtfest zu konzentrieren.

Doch wie war das mit den neuen Trieben? Die wird es auch beim Ermstal-Marathon 2024 geben. Denn als „Ersatz“ für den Marathon wird neben den Standarddistanzen über zehn Kilometer, den Halbmarathon und den 7,5-Kilometer Nordic-Walking erstmals auch ein Lauf über fünf Kilometer angeboten. Damit soll noch mehr Anfängern und Breitensportlern die Möglichkeit gegeben werden, an dem Event teilzunehmen. Angemeldet und genehmigt ist das neue Streckenensemble zwar bereits beim Leichtathletik-Verband, wie der Fünf-Kilometer-Lauf am Ende aber tatsächlich aussehen wird, müssen die Beteiligten noch besprechen. Zur Wahl stehen zwei Optionen: Ein Start in Dettingen, der dann am Ende der Kappishäuser Straße (Richtung Ortsmitte) durchgeführt würde. Die Streckenbreite wäre an dieser Stelle ausreichend, die Infrastruktur, zum Beispiel Parkplätze, eher (noch) nicht. Als Startzeit käme 12 Uhr infrage, somit würden Walker, Nordic-Walker und Fünf-Kilometer-Läufer zeitgleich, allerdings von zwei unterschiedlichen Positionen aus, auf die Strecke gehen.

Die zweite Möglichkeit für den Fünfer wäre ein Start auf dem Metzinger Kelternplatz, dann eine Runde nach Neuhausen und nach einer Wende wieder zurück nach Metzingen. Welche Variante sich letztlich realisieren lässt, müssen die kommenden Wochen zeigen.

Den Abschluss werden jedenfalls wieder die Schülerinnen und Schüler aller Ermstal-Schulen bilden, die in gewohnter Manier ihren Start und Ziel auf dem Kelternplatz haben werden.

Ebenfalls eingespielt hat sich auch die Kooperation des Ermstal-Marathons mit der Outletcity Metzingen und der Metzinger Marketing und Tourismus GmbH, die an jenem 14. Juli wieder zum verkaufsoffenen Sonntag einladen werden. Mit Ermstal-Marathon, verkaufsoffenem Sonntag und Bad Uracher Stadtfest dürfte das zweite Juli-Wochenende somit zum Power-Wochenende des Jahres im Ermstal avancieren. (miko)