Das Tal für den Marathon fit machen
Das Tal für den Marathon fit machen
14.07.2025
Dafür, dass die vielen Teilnehmer und Zuschauer ein tolles Event haben, stehen die Helfer schon früh auf.
Langsam wendet der Radlader auf dem Metzinger Kelternplatz. „Wir brauchen hier noch paar mehr Gitter“, ruft ein Helfer. Es ist kurz nach 4.30 Uhr früh. Parkverbotsschilder und Flatterband liegen schon bereit, nach und nach werden die Männer die Straße Richtung Metzinger Bahnhof dicht machen. Schon wieder eine Baustelle? Mitnichten, denn der Weg, den die Helfer abstecken, ist nicht weniger als der Zieleinlauf des Ermstalmarathons.
Vorsichtig bahnt sich das Gefährt seinen Weg. Zu beiden Seiten liegen große Plakate und Banner auf dem Boden. „Wir versuchen uns gerade einen Überblick zu verschaffen, welcher Sponsor am Schluss wo hängen soll“, erklärt ein weiterer Frühaufsteher. Um die 20 Leute sind zu dieser frühen Stunden und im Dunkeln bereits am Werk. „Da ist es gut, dass wirklich jeder Handgriff bei uns schon sitzt“, stellt ein engagiertes Mitglied des Organisationsteams fest, „und das geht ja nicht erst am Sonntag los, wir sind seit Donnerstag am Start und bauen auf.“ Die Kelter wurde schon umgebaut: Auf der einen Seite ein langer Tisch mit handgepackten Tüten, hinten im Raum das Siegerpodest. Ab 7 Uhr werden nicht nur die Sponsoren mit ihren Ständen erwartet, sondern auch die ersten Teilnehmer trudeln ein. „Wir müssen uns schon ranhalten. Der Platz füllt sich schnell, das darf man nicht unterschätzen“, sagt er, dann eilt er weiter.
Mehrmals durchs Tal und zurück
So event-tauglich wie der Kelternplatz ist die Strecke zu diesem Zeitpunkt noch nicht: Mit Flatterband bewaffnet, machen sich vier Helfer daran, die Strecke für die Läufer kenntlich zu machen. Über einige Kilometer sperren sie Straßen und Bahnübergänge. Zudem ist es ihre Aufgabe, die Getränkerationen für die Streckenposten zu verteilen. Hinten in dem kleinen Bauhof-Fahrzeug liegt auch noch der große Startbogen, der noch zu seinem Bestimmungsort nach Bad Urach neben die Kliniken gefahren werden muss. Noch ist er unscheinbar zusammengefaltet. Mithilfe eines Gebläses und Muskelkraft wird er aufgestellt und in die Form gebracht, die alle Starter und Fans kennen.
Dem Team ist die Routine anzumerken. Und dennoch gibt es eine große Neuerung: Auch in Sachen Ermstalmarathon wird ein neuer Standard an Sicherheitsmaßnahmen fällig. Die Stadt reagiert mit besonderen Schranken am Bahnhofsplatz und strengeren Zufahrtsregelungen rund um den Kelternplatz. „Neue gesellschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen, wie etwa internationale Entwicklungen oder einzelne Vorfälle im öffentlichen Raum, haben dazu geführt, dass Schutzkonzepte umfassender und vorausschauender gestaltet werden mussten“, hieß es auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE. Daher wurden einige Helfer im Umgang mit der Schranke geschult – eine Bedingung.
Allmählich wird es voll: Der Laderaum des Bauhofwagens ist fast leer, die Banner hängen. Erste Teilnehmer dehnen und stretchen sich. Sie und auch das große Helfer-Team können die Läufe kaum mehr abwarten.
(Quelle: SWP/14.07.2025 / Larissa Renz)